01.11.2014rss_feed
Faktencheck: Fleischerzeugung und Wassernutzung

Umweltverbände prangern an, dass die Produktion von 1 kg Rindfleisch 15.000 l Wasser verbraucht. Hierbei wird gerne verschwiegen, dass es sich um virtuelles Wasser handelt. So stellen die Verbraucher unwillkürlich einen Zusammenhang zwischen ihrem persönlichen Konsum und dem Wassermangel in anderen Ländern her. Jedoch führt Wassersparen in wasserreichen Regionen – wie in Deutschland – zu keiner höheren Wasserverfügbarkeit in wasserarmen Gegenden. Das bedeutet, Lebensmittel sollten in wasserreichen Ländern produziert werden, um die Wasserressourcen der trockenen Länder zu schonen.

Unter virtuellem Wasser versteht man die Wassermenge, die für die gesamte Herstellung eines Produkts, Lebensmittels oder für eine Dienstleistung benötigt wird. Es wird zwischen grünem und blauem Wasser unterschieden: Grünes ist definiert als Regenwasser und blaues als Prozess- und Bewässerungswasser.


Fakten:

Fakten: Die deutsche Landwirtschaft verschwendet kein Wasser
Die deutsche Landwirtschaft ist nur mit etwa 1 % am nationalen Gesamtwasserverbrauch beteiligt. Der Verbrauch des blauen Bewässerungswassers durch die hiesige Landwirtschaft macht sogar weniger als 0,1 % des deutschen Gesamtwasserverbrauchs aus. D.h. über 99 % des Wasserfußabdrucks der landwirtschaftlichen Erzeugnisse entfällt bei uns auf Regenwasser. Bei der Regenlandwirtschaft eine Knappheit zu suggerieren, ist irreführend: Denn der Regen fällt, ob wir ihn nutzen oder nicht. Er kann nicht eingespart werden.

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Fakten: Der Wasserfußabdruck der deutschen Tierproduktion

Der Wasserfußabdruck von tierischen Erzeugnissen auf der landwirtschaftlichen Stufe ergibt sich aus dem Trink- und Reinigungswasser. Zusätzlich wird für den Pflanzenbau Wasser benötigt. Dabei handelt es sich zu 99 % um grünes Wasser, da hierzulande i.d.R. keine Bewässerung nötig ist.

Bei der Fleisch- und Wurstproduktion ist blaues Wasser in verschiedenen Prozessen erforderlich, z.B. bei der Kühlung, dem Betrieb von Maschinen, der Reinigung. Dieses blaue Wasser macht aber nur einen sehr geringen Anteil von ca. 0,2 % am gesamten Wasserverbrauch für die Herstellung der tierischen Produkte aus.


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Fakten: 4.000 l Wasser je kg Schweinefleisch – eine absurde Rechnung
Rechnet man die unterstellten 4.000 l virtuelles Wasser pro kg Schweinefleisch hoch, ergäbe das bei einem Mastschwein mit einem Schlachtgewicht von 94 kg Gewicht insgesamt 375.000 l Wasser. Beim derzeitigen Preis für blaues Wasser ergäben sich Kosten in Höhe von 700 Euro. Beim Rind käme man auf 15.000 Euro. Zum Glück fressen Rind und Schweine vor allem heimisch angebautes Futter für dessen Produktion i.d.R. nur Regenwasser genutzt wird.

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Fakten: Bewässerung in Ländern mit Wassermangel
Wasser ist der wichtigste Produktionsfaktor der Landwirtschaft und weltweit sehr ungleichmäßig verteilt: Große Unterschiede bei den saisonalen und jährlichen Niederschlagsmengen führen dazu, dass viele Regionen regelmäßig unter Wasserknappheit leiden. In den ohnehin benachteiligten Ländern verschärft sich der Mangel häufig noch durch eine stark wachsende Bevölkerung, einen steigenden Pro-Kopf-Bedarf und vor allem durch die zunehmende Verschmutzung des verfügbaren Wassers. Außerdem werden dort immer häufiger landwirtschaftlichen Kulturen künstlich bewässert. Das schadet dem natürlichen Wasserhaushalt, verursacht Umweltbelastungen und erhöht die Konkurrenz mit anderen Wassernutzern.

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Fakten: Lebensmittelproduktion in Deutschland entlastet Wasserressourcen
Nach Schätzungen der FAO steigt der Fleischverzehr in den nächsten 40 Jahren mit dem Anstieg des Einkommens in Schwellen- und Entwicklungsländern um mehr als 100 % – auch in den Ländern, die kaum über die notwendigen Wasserressourcen zum Anbau des Futters verfügen. Teile Mitteleuropas und besonders Deutschland haben dagegen Wasser im Überfluss. Länder mit diesem natürlichen Standortvorteil müssen mehr Wasser in Form von Lebensmitteln exportieren, um Länder ohne ausreichend Niederschlag und mit mangelnder Wasseraufbereitung zu entlasten. Statt mit großem Bewässerungsaufwand Landwirtschaft zu betreiben, können sich die wasserarmen Länder auf weniger ressourcenintensive Wirtschaftszweige konzentrieren und die Erträge daraus nutzen, um die Ernährungssituation ihrer Bevölkerung durch Importe zu verbessern. Der internationale Handel von Nahrungspflanzen soll allein im Jahr 2005 zu Süßwasser-Einsparungen im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar geführt haben. Seitdem hat der Agrarhandel stark zugenommen.

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