16.06.2016

Allen Beteiligten liegt das Tierwohl am Herzen

Die Landwirte möchten, dass es ihren Tieren auf dem Transport gut geht und sie möglichst stressfrei und unbeschadet am Bestimmungsort ankommen. Ein tiergerechter Transport erfordert viele Arbeitsschritte - von der Tierauswahl, der Be- und Entladung, den Vor- und Nachbereitungen am Lkw sowie der Routenplanung bis hin zur umfangreichen Dokumentation. Ein ruhiger Umgang ohne Zeitdruck und eine gute Logistik halten den Stress so gering wie möglich. Wer Tiere transportiert muss über Kenntnisse im sachgerechten Umgang mit den Tieren sowie mit den Transport- und Verladeeinrichtungen verfügen. Beispielsweise bringt der Transporteur Tiere aus verschiedenen Mastgruppen, die sich nicht kennen, möglichst getrennt voneinander unter und achtet auf eine ruhige Fahrweise - so reisen die Tiere stressfreier.
 

16.06.2016

Tiertransporte sind unverzichtbar

Aufgrund einer Spezialisierung der Betriebe sowie einer räumlichen Trennung verschiedener Lebensabschnitte zur Unterbrechung von Infektionsketten werden die Schweine oft in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben geboren, aufgezogen und gemästet. Sie müssen also zwischen den Betrieben und vom Mastbetrieb zum Schlachthof transportiert werden. Je kleiner die Betriebe, desto aufwendiger ist der Transport, da die Tiere z.T. aus verschiedenen Ställen zusammengesammelt werden müssen. Studien belegen, dass Stress für die Tiere nicht in erster Linie aus einer langen Transportdauer resultiert, sondern vor allem beim Auf- und Abladen und durch einen unangepassten Fahrstil entsteht.
 

16.06.2016

Fleischfreie Ernährung kann ein gesundheitliches Risiko für Kinder darstellen

Nach Meinung des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund ist ein Fleischverzicht in den Phasen starken Wachstums, besonders in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres und im Kleinkindalter ungünstig. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit befürwortet die frühe Einführung von Fleisch und Fisch als Beikost in der Kinderernährung sowie den regelmäßigen Verzehr dieser Nahrungsmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und das Netzwerk Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie bewerten eine vegane Ernährung als ungeeignet, um Säuglinge, Kleinkinder und Kinder adäquat zu versorgen und Gesundheitsrisiken zu verhindern.
 

16.06.2016

Mangelerscheinungen bei Fleischverzicht

Etwa 2 % der Deutschen aßen im Jahr 2012 kein Fleisch und keine Wurstwaren. Vegetarierverbände vertreten die Auffassung, dass eine fleischfreie Ernährung gesünder ist oder sogar Zivilisationskrankheiten verhindern und therapieren kann. Bislang konnte allerdings keine wissenschaftlich fundierte Ernährungsstudie diese Wirkungen belegen.
In einer rein pflanzlichen Ernährung können mehrere wichtige Nährstoffe fehlen, unzureichend vorhanden oder schlecht vom Körper verwertbar sein. Dies betrifft vor allem hochwertiges Eiweiß, sehr langkettige Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Zink, Calcium und die Vitamine D und B12. Je mehr die Lebensmittelauswahl eingeschränkt wird, desto größer ist die Gefahr eines Nährstoffmangels. So kann eine vegetarische oder vegane Ernährung ungesund sein, wenn die Nährstoffe aus tierischen Produkten nicht anderweitig ersetzt werden. Zur Vorbeugung von Mangel- und Unterernährung empfiehlt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen eine tägliche Aufnahme von mindestens 20 g tierischem Protein.
 

16.06.2016

Fleisch ist Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung

Im statistischen Durchschnitt isst ein Deutscher rund 60 kg Fleisch und Fleischwaren pro Jahr. In südeuropäischen Ländern, mit der als gesund gepriesenen mediterranen Ernährung, wird zum Teil weitaus mehr Fleisch gegessen – und dort ist die Lebenserwartung sogar noch höher als hierzulande. Es ist nachgewiesen, dass eine abwechslungsreiche Ernährung – die auch Fleisch beinhaltet – förderlich für die Gesundheit ist. Fleisch liefert wichtige lebensnotwendige Nährstoffe. Ein Schweineschnitzel besteht aus 75 % Wasser, 22 % Eiweiß, 2 % Fett sowie 1 % Vitaminen und Mineralstoffen.

Eiweiß: Das Eiweiß des Schweinefleisches ist hochwertig, es liefert die für den Körper lebensnotwendigen Aminosäuren in einem ausgewogenen Verhältnis und in gut verwertbarer Form. Eiweiß aus Pflanzen kann der Körper schlechter verwerten.

Fett: Schweinefleisch ist heute – dank moderner Züchtung und geänderter Zuschnitte – sehr fettarm. Das Fett besteht zu gut 60 % aus ungesättigten Fettsäuren, davon sind 18 % besonders hochwertige mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Damit ist die Fettqualität günstiger als oft behauptet wird. Der Cholesteringehalt ist vergleichbar mit dem anderer Fleischarten.

Vitamine: Schweinefleisch ist besonders reich an B-Vitaminen, die für vielfältige Stoffwechselfunktionen benötigt werden. Studien deuten darauf hin, dass eine gute Vitamin-B-Versorgung das Risiko für Krankheiten, u.a. Schlaganfall und Krebs, senkt. Kaum ein anderes Lebensmittel enthält mehr Vitamin B1. Das Vitamin B12 kommt fast nur in tierischen Lebensmitteln vor. Auch die Gehalte an Folsäure – wichtig bei Zellteilung und Blutbildung sowie im Proteinstoffwechsel und Nervengewebe – und Niacin, das den Auf- und Abbau von Kohlenhydraten, Fettsäuren und Aminosäuren unterstütz, sind relativ hoch.

Mineralstoffe: Es ist vor allem der hohe Eisengehalt hervorzuheben. Eisen wird für die Bildung von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen benötigt, die für den Sauerstofftransport im Körper zuständig sind. Es wird aus Fleisch zehnmal besser aufgenommen, als aus Pflanzen. Außerdem ist Fleisch reich an den Mineralstoffen Zink und Selen, die ebenfalls wichtige physiologische Funktionen ausüben.

 

16.06.2016

Fleischverzehr und Gesundheit – Forschungsergebnisse ohne Schlagzeilen

Forschungsergebnisse, die Zusammenhänge zwischen Fleischverzehr und erhöhten Krankheitsrisiken zeigen, finden häufig großes Gehör und schüren Angst bei den Verbrauchern. Allerdings gibt es auch zahlreiche Studien, die keine Zusammenhänge oder sogar positive gesundheitliche Auswirkungen festgestellt haben.

Ein paar Beispiele:

Herzkrankheiten: Bislang galt der Konsum von tierischen gesättigten Fetten als Risikofaktor. Inzwischen haben mehrere Forschergruppen aus verschiedenen Ländern unabhängig voneinander eine Vielzahl von Studien ausgewertet. Keine Gruppe fand einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr gesättigter Fettsäuren und dem Risiko für Herzkrankheiten.

Übergewicht: Australische Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass der regelmäßige Verzehr von magerem Schweinefleisch einen positiven Einfluss auf die Körperzusammensetzung hat. In ihrer Studie mit übergewichtigen Personen reduzierte sich das Körpergewicht deutlich, weil vor allem Fettgewebe abgebaut wurde. Die große europäische EPIC-Studie fand hingegen keinen Zusammenhang zwischen dem Fettverzehr und dem Gewichtsverlauf über die Jahre. Die Autoren können daher nicht die Empfehlung einer fettarmen Ernährung zur Vorbeugung von Übergewicht unterstützen.

Sterberisiko: Ein Wissenschaftskonsortium aus acht asiatischen Ländern ging der Frage nach, ob der steigende Fleischverzehr Auswirkungen auf die Sterblichkeit hat. Die Auswertung ergab keinen Zusammenhang und deckte sich mit amerikanischen und europäischen Studien.

 

16.06.2016

Kritik an Ernährungsstudien: Aus Zusammenhängen lassen sich keine Ursachen ableiten

Forscher der Harvard Universität analysierten die Daten von rund 120.000 Personen auf einen Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und Sterblichkeit. Ein Ergebnis der Studie: Der Konsum einer zusätzlichen Portion roten Fleisches oder roter Fleischwaren täglich erhöhe das Sterberisiko um 13 bzw. 20 %.

Kritiker monierten, dass andere Gesundheitsrisiken nicht ausreichend berücksichtigt wurden. So sollen sich die Studienteilnehmer/-innen, die am meisten Fleisch verzehrten auch am wenigsten bewegt und mehr Kalorien zu sich genommen haben. Außerdem hätten diese Personen mehr geraucht und häufiger an hohem Blutdruck und Diabetes gelitten. Diese Faktoren können das Sterberisiko deutlich stärker beeinflusst haben, als der Fleischverzehr.

Die häufigste Kritik an Beobachtungsstudien ist, dass Korrelationen mit Ursachen verwechselt und trotzdem für Ernährungsempfehlungen missbraucht werden. Um aus Ernährungsstudien tatsächlich Ursachen ableiten zu können, sind i.d.R. randomisierte klinische Studien erforderlich. Und die sind teuer.

Im Rahmen einer aktuellen Metastudie konnte keine klare Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen dem Rotfleischverzehr und evtl. Gesundheitsrisiken festgestellt werden.
 

16.06.2016

Die strengen gesetzlichen Vorschriften gelten für jedes einzelne Tier

In der EU sowie in Deutschland gibt es umfangreiche und im weltweiten Vergleich sehr strenge gesetzliche Vorschriften für die Haltung, den Transport und die Schlachtung von Nutztieren. Die Vorschriften werden regelmäßig an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse angepasst. Sie zielen darauf ab, dass die Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten und Leid sowie Umweltbelastungen vermieden werden. So ist z.B. vorgeschrieben, wie viel Bewegungsmöglichkeiten ein Tier mindestens haben muss, wie die Licht- und Temperaturverhältnisse sein müssen, wie der Boden oder die Fütterungs- und Tränkevorrichtungen zu gestalten sind oder unter welchen Bedingungen bestimmte medizinische Eingriffe zulässig sind. Alle Vorschriften beziehen sich immer auf das Einzeltier, daher ist die Größe des Tierbestandes für den Tierschutz unerheblich. Die Einhaltung der Vorschriften wird auf europäischer und auf nationaler Ebene sowohl behördlich als auch durch freiwillige Eigenkontrolle, z.B. im Rahmen des QS-Systems, überwacht.
 

16.06.2016

Blick in die Zukunft – Initiative für mehr Tierwohl

Da alle Maßnahmen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, mit zusätzlichen Kosten verbunden sind, haben sich große Unternehmen des Lebensmittelhandels bereiterklärt, ausgewählte zusätzliche Leistungen zu finanzieren. Hieraus ist die freiwillige, wirtschaftsgetragene Initiative für mehr Tierwohlentstanden. Sie wird seit ab Januar 2015 in die Praxis umgesetzt. Interessierte Landwirte können spezielle Tierwohlkriterien aus einer Liste auswählen und in ihren Betrieben anwenden. Die Einhaltung wird durch eine neutrale Stelle streng überwacht und aus einem speziellen Fonds des Lebensmittelhandels für die Dauer von zunächst drei Jahren finanziert.
 

16.06.2016

Die heutige Tierhaltung steht vor großen Herausforderungen

Mit der wachsenden Weltbevölkerung steigt auch die Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln. Für die Nutztierhaltung ergeben sich hieraus neue Herausforderungen. Berechnungen der Food and Agriculture Organization (FAO) sagen für 2030 eine weltweite Fleischproduktion von 350 Mio. t voraus. Als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber im ländlichen Raum leistet die deutsche Tierhaltung mit den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen ihren Beitrag hierzu. Wie alle anderen Wirtschaftsbereiche erfolgt auch die Nutztierhaltung nach ökonomischen Grundsätzen. Die Landwirte müssen sich im internationalen Wettbewerb erfolgreich behaupten. Oft konkurrieren sie dabei mit Ländern, in denen – nicht zuletzt aufgrund geringerer Auflagen – deutlich günstiger produziert werden kann. Die Grundvoraussetzung für ihren wirtschaftlichen Erfolg sind gesunde Tiere, denen es gut geht und die hochwertige Lebensmittel liefern. Die deutschen Verbraucher fordern höchste Maßstäbe für die Lebensmittelsicherheit, -qualität und -vielfalt, bei gleichzeitiger Umweltschonung, hohen Tierschutzstandards und niedrigen Verbraucherpreisen.

 

Rentenbank

mit Unterstützung der
Landwirtschaftlichen Rentenbank

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